Auch die Tafeln werden immer älter… in Neumünster und in Hamburg konnte in diesem Jahr bereits das 25 jährige Jubiläum begangen werden und die Tafel Kiel folgt im Januar 2020 – der Bundesverband ist noch jünger. Dafür aber aktiv.
So wird aus Berlin zur Zeit eine staatliche Grundförderung der Tafeln verlangt und die Forderung einzelner Bundesländer nach einer gesetzlichen Abgabeverpflichtung des Handels an soziale Einrichtungen wird unterstützt. Sicher, um einer Ver nichtung von ‚abgelaufenen‘, aber durchaus noch verzehrbaren Lebensmitteln zu begegnen, ist dieser Gedanke nicht von der Hand zu weisen. Aber wie Erfahrungen aus anderen EU-Staaten zeigen, in denen eine solche Verpflichtung bereits besteht, führt dies in vielen Fällen, insbesondere für kleine Tafeln nur zu einer Verlagerung des Entsorgungsproblems. Wenn dort nämlich nur an einem Tag in der Woche geöffnet ist, kann diese Tafel den Lebensmittelmengen gar nicht zweckgerecht begegnen. Hier sollte es vielmehr bei der bestehenden ‚Versorgung‘ der Tafeln durch den Handel auf freiwilliger Basis bleiben. Eine staatliche Grundfinanzierung würde dazu führen, dass das System ‚Tafel‘ Teil der staatlichen Fürsorge wird – und das ist von den Tafeln nicht gewollt. Vor allem die Tafeln im Norden arbeiten überwiegend auf ehrenamtlicher Basis und sammeln – nur – die Lebensmittel ein, die ihnen vom Handel angeboten werden. Daraus kann kein Anspruch der Tafelkunden auf eine ‚Versorgung‘ im eigentlichen Sinne erwachsen. Davon unberührt bleiben natürlich Vereinbarungen einzelner Tafeln mit den Kreisen oder auf kommunaler Ebene, wenn z.B. Räume mietfrei zur Verfügung gestellt werden oder auch in Einzelfällen die Miete von der Gemeinde übernommen wird. Dabei handelt es sich aber um keine verpflichtende Grundfinanzierung, die dann auch einer Einmischung des Staates in den Tafelbetrieb ermöglichen würde. Wir in Kiel sind übrigens von einer kommunalen Unterstützung nach wie vor weit entfernt, wie sich an den Gebühren für die erste Hygieneschulung zeigt.
Zahlen und Fakten
Der Bundesverband publiziert weiter, dass die Kundenzahlen bei den Tafeln weiter steigen würden, bei der Tafel Kiel ist davon nichts zu merken. Hatten wir seit etwa 2014 rund 2.000 Haushalte, die mehr oder weniger regelmäßig zu unseren Gästen zählten, sind es jetzt seit mehreren Jahren schon weniger als 1.900, aktuell 1.851 (06.12.).
Mitgliederversammlung des Bundesverbandes
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes hat in diesem Jahr in Köln stattgefunden, es standen Vorstandswahlen an. Jochen Brühl bleibt Vorsitzender – und wurde später mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Die Regionaltreffen, in diesem Herbst in Neumünster, Kropp, Norderstedt und auf Fehmarn, waren gut besucht und wie immer fanden angeregte Gespräche statt. In Schleswig-Holstein gibt es seit nunmehr zehn Jahren die Tafelstiftung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Tafeln hier und in Hamburg, also auf dem Gebiet der beiden Bundesländer die in unserem Landesverband zusammengefasst sind, materiell zu unterstützen. Dies erfolgt nicht nur im Rahmen direkter Geldzuwendungen sondern auch in der Übernahme der Kosten von Schulungsmaßnahmen für Tafelhelfer. So veranstaltet die Tafelstiftung z. B. regelmäßig die beliebten und für die Praxis unserer Fahrer so wichtigen Schulungen auf dem ADAC-Testgelände. F.H.