und ein gutes und gesundes neues Jahr. Mit der nötigen Geduld und Vorsicht kann das gelingen!
Wir hoffen dass Sie alle gesund an Leib und Seele die Pandemie bis jetzt überstanden haben – mit all den Einschränkungen und persönlichen Beeinträchtigungen. Jetzt können wir auf die Einführung eines wirksamen Impfstoff es in absehbarer Zeit hoffen!
Rückblick auf das Jahr 2020
Das Jahr 2020 hatte eigentlich ganz normal begonnen, China war weit, Wuhan war weit – und Ischgl doch auch… aber Covid 19 hat sich nicht an Kontinente und nicht an Landesgrenzen gehalten und rückte immer näher, hat schließlich auch Schleswig-Holstein erreicht und den Betrieb der Tafel Kiel massiv beeinträchtigt.
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass unsere Tafelhelfer ganz überwiegend das Rentenalter erreicht haben und allein schon deshalb zu einer Risikogruppe gehören – sie galt es, zu schützen. Aber auch unsere Tafelkunden galt es, im Auge zu behalten. Gehört doch für nicht wenige von ihnen der wöchentliche Tafelbesuch zu einem ihrer Highlights, was man gut daran erkennt, dass sie nicht direkt zu Beginn einer Ausgabe erschienen sind, sondern – je nach Jahreszeit und Wetterlage – schon Stunden vorher.
Bei der Tafel gibt es eben neben günstigen Lebensmitteln auch die Möglichkeit für Austausch und soziale Kontakte. Nur, wie sollten wir den erforderlichen Mindestabstand zwischen den Wartenden überwachen und einhalten, wie die einzelnen Personen vor zu engem Kontakt schützen, den sie ja bewusst herbeigeführt hatten? Kurz, die Tafel Kiel sah keine andere Möglichkeit, als den Betrieb vorübergehend einzustellen.
Verantwortungsbewußtes Handeln während der Pandemie
Niemand hatte Erfahrungen im Umgang mit einer derartigen Pandemie und niemand konnte ‚sichere‘ Hinweise geben, geschweige denn Verantwortung für etwa eintretende Gesundheitsschäden übernehmen. Hinzu kam noch eine stark zurück gegangene Menge an zur Verfügung stehenden Lebensmitteln; viele Menschen befanden sich plötzlich im Homeoffice, die Kinder konnten nicht mehr zur Schule bzw. in den Kindergarten gehen mit der Folge, dass zu Hause für die ganze Familie gekocht werden musste – kurz, es war weniger übrig für die Tafeln. Und dann gab es ja noch die unsäglichen und völlig unnötigen Hamsterkäufe. Mit dieser Entscheidung stand die Tafel Kiel übrigens nicht allein, von den 61 Tafeln in Schleswig-Holstein und Hamburg hatten bis zu 42 mehr oder weniger lange geschlossen – natürlich mit einem sehr unguten Gefühl den Kunden gegenüber.
Der Lieferservice für die Tafel Kiel Kunden
Überall wurde nach Notlösungen gesucht. Wir hatten uns entschlossen, zumindest für die Senioren unter unseren Kunden, die ja möglichst zu Hause bleiben und sich nicht in das Gewühl in den Supermärkten drängeln sollten, einen Lieferservice einzurichten. Die mussten wir unter Beachtung des Datenschutzes vorab fragen, ob sie damit einverstanden wären – es verging viel Zeit, bis die Antworten auf die über 600 Anfragen zurück kamen. Letztlich wurde noch über einen Aufruf bei Facebook darauf hingewiesen, dass wir den Lieferservice auch auf Alleinerziehende mit kleinen Kindern ausdehnen wollten – mit nur geringer Resonanz. In den Gemeinden der beiden im Kreis Rendsburg-Eckernförde liegenden Ausgabestellen, in Flintbek und Kronshagen, konnte sehr schnell wieder ein Notbetrieb eingerichtet werden. In unserem TafelZentrum vorgepackte Tüten wurden zunächst über die Rathäuser, in Kronshagen dann auch wieder im Gemeindehaus ausgegeben. Wir mussten klar hervorheben, dass die dortigen Gemeinden diesen Service nur für ihre eigenen bedürftigen Mitbürger erbringen wollten.
Der Sommer 2020
Mit der wärmeren Jahreszeit reifte der Entschluss, die nach wie vor notwendige Tütenausgabe, die auch deutlich weniger Helfer vor Ort erfordert, in allen Ausgabestellen einzuführen und ins Freie bzw. aus den Gebäuden heraus durchs Fenster oder direkt vom Transportfahrzeug zu verlegen. Dabei ist es nicht erforderlich, sehr zeitaufwändig die Kontaktdaten der jeweiligen Abholer aufzunehmen und der inzwischen bekannte Einfluss der belasteten Aerosole kann draußen vernachlässigt werden. Immerhin eine Notlösung! Unsere Kundenzahl ist durch die Wirkungen der Pandemie von ca. 1.8oo Haushalten auf rund 1.400 geschrumpft. Obwohl alle inzwischen das Einhalten eines Mindestabstands und das Tragen eines Mund-/Nasenschutzes verinnerlicht haben, vermissen wir viele vor allem älterer Kunden.
Und es gibt auch welche, die mit dem Inhalt der Tüten nicht einverstanden sind und deshalb weg bleiben. Inzwischen erreichen wir schon wieder rd. 1.500 Kunden in unseren Ausgabestellen.
Der zweite Lockdown im Herbst 2020
Der zweite Lockdown hat uns gut vorbereitet getroffen, der Betrieb kann unverändert weiter laufen. Natürlich müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass unsere Helfer in den Wintermonaten draußen nicht erfrieren!
F.H.