Die Kieler Tafel und der ARD-Moderator Dennis Wilms ziehen seit einigen Monaten am gleichen Strang: die Bekanntheit und das Ansehen der Tafel in der Öffentlichkeit positiv zu festigen und zu vergrößern. Angeregt durch eine Marketingstudie der Kieler Uni im letzten Jahr hatten wir den weithin bekannten TV-Journalisten (Sendungen wie „W wie Wissen“ und „Planet Wissen“) gebeten, unser prominentes Gesicht in der Öffentlichkeit zu werden. Dennis Wilms sagte spontan zu. Soweit es seine Zeit erlaubt, ist er jetzt dabei, die Tafelarbeit in der Praxis kennenzulernen.
Erste Station: der TafelLaden.
Teamleiterin Luise Jakoby setzte ihn als Brötchenmann ein und stellte ihm Hertha Hinrichsen als erfahrene Brotfrau an die Seite. Wie er den Start erlebte, schildert er selbst:
Du bist aber neu hier – oder?
Diese Begrüßung hörte ich bei meinem ersten Einsatz für die Kieler Tafel oft. Aber ich glaube wir haben uns schnell aneinander gewöhnt, die Kunden und ich. Spätestens als ich die gewünschten Brötchen in die Plastik- oder Jutetüten plumpsen ließ und ich ein dankendes Lächeln zurückbekam, wich meine anfängliche Unsicherheit immer mehr.
Das Spannendste an diesen ersten drei Arbeitsstunden, waren die Menschen, die ich im TafelLaden in der Sozialkirche Gaarden getroffen habe. Die vielen Freiwilligen, die bei der Ausgabe der Lebensmittel helfen und ein eingespieltes, freundliches Team sind. Jeder hat hier seine ganz individuelle Geschichte, warum er/sie sich engagiert. Und natürlich die Kunden, die unterschiedlicher nicht sein können: ein junger Heavy-Metal-Fan, der in der Warteschlange Luftgitarre spielt, die niedliche russische Großmutter, von der man sich vom Fleck weg adoptieren lassen würde, eine junge Muslima, die wissen möchte, ob in dem Rosinenbrötchen auch sicher kein Schweinefleisch steckt, oder der etwas vornehme Herr mit Nickelbrille, der meint, ich hätte unglaubliche Ähnlichkeit mit diesem TV-Ansager … diesem Dennis Wilms.
Ob ich den denn kenne? Ja, antworte ich ihm, den kenne ich ziemlich gut.