7. Januar 1995: Gründung des Kieler Tafel e.V. Gründermütter und -väter sind Bernhard Köhler, Folke Czeppan (heute Folke Petersen), Manfred Blümel, Meenhard Smit, Sonja Mejia de Peters, Heike Lüders-Köhler, Michaela Bollmann, Uta Mannigel, Christel Schilling, Klaus Iser. Im März 95 hat der Verein bereits 25 Mitglieder und acht Lebensmittelspender.
Die Waren werden mit Privatwagen abgeholt und direkt zu Sozialen Einrichtungen und zu den Obdachlosen gebracht, die hinter dem damaligen Arbeitsamt Platte machen. Lager- oder Kühlmöglichkeit gibt es nicht.
Die erste Adresse beschert der Oktober 95: Exerzierplatz 19.
Dahinter verbirgt sich ein Büroraum in der „Friedenswerkstatt“ (Hinterhof ), das erste gebrauchte Auto, der „Blaue Blitz“, kann im Mai 96 angeschafft werden. Ein KN-Foto zeigt Klaus Iser am Steuer. Bereits vier Monate später kommt ein zweites Fahrzeug dazu: die Stadtwerke spenden einen orangen VW-Bus. Im November 96 findet sich eine Kleinanzeige in den KN: die Kieler Tafel sucht Schatzmeister.
Am 9. Dezember 96 startet die erste Ausgabestelle
in Mettenhof. Luise Jakoby, damals bereits dabei erinnert sich: „Wir waren mehr Helfer als Kunden“. Gaarden (Schulstraße) zieht einen Monat später nach. Im gleichen Jahr starten auch Kronshagen
und Wellingdorf. Später folgen Friedrichsort (2001), Elmschenhagen (2007) und Flintbek (2008).
Am 8. Januar 97 ist Bernhard Köhler zum Empfang des Bundespräsidenten eingeladen.
Er erinnert sich heute: „Ich habe seitdem nie wieder so exzellent gegessen!“
Im Mai 97 wird der Laden Stoschstraße/Ecke Bothwellstraße angemietet.
Er wird als Büro und Lager genutzt. Behinderte, alte und schwangere Kunden dürfen dort außerdem ihre Lebensmittel abholen.
Ein großer Schritt nach vorne dann im Herbst 2003:
das Depot im Speckenbeker Weg, mit winzigem Büro, wird bezogen, in der Folge kann der Laden Stoschstraße tatsächlich als Laden genutzt werden. Er wird vier Tage wöchentlich geöffnet. Sehr bald zeigt sich, dass das Depot im Speckenbeker Weg und der Laden keine Dauerlösungen sein können. Der Platz im Depot reicht hinten und vorne nicht. Die Sortierer müssen oft bei geöffnetem Rolltor arbeiten – besonders im Winter eine Zumutung. Die Waren werden draußen entladen, leere (manchmal sogar volle) Kisten unter freiem Himmel gelagert. Kleine Besprechungen müssen im Hof stattfinden.
Lange bleibt die intensive Suche von Norbert Küttner (Vorsitzender 2002 –2008) nach einem Tafel-Zentrum – einem zentralen Ort, in dem Lager, Verwaltung und Laden Platz finden – ein Wunschtraum. Schließlich bieten sich gleich zwei ideale Möglichkeiten. Die Kirche St. Matthäus in Gaarden wird zur Sozialkirche umgestaltet und von der Kirchengemeinde Gaarden, von der Ev. Stadtmission und der Kieler Tafel in Kooperation genutzt. Und wir finden endlich Lager- und Büroräume zur Miete im Schwedendamm 9.