aus der Tafelperspektive
Auf dem Markt der Möglichkeiten befand sich neben vielen anderen auch ein Informationsstand vom Bundesverband Deutsche Tafel e.V..
Tafelhelfer aus der näheren Umgebung von Hamburg, aber auch aus ganz Deutschland verteilten in unermüdlichem Einsatz Äpfel und Wasserflaschen an die Vorbeigehenden, viele Gespräche mit Tafelmenschen aus allen Regionen, aber auch mit an der Tafelarbeit interessierten Kirchentagsbesuchern konnten geführt, so manche falschen Vorstellungen und Unkenntnisse konnten ausgeräumt werden. Auch viel Prominenz fand sich am Stand ein, Anerkennung und Wertschätzung für unsere ehrenamtliche Tätigkeit wurden von allen zum Ausdruck gebracht.
Ein immer wiederkehrendes Thema in den Gesprächen waren die Aktivitäten des Aktionsbündnisses 20 Jahre Tafeln sind genug. Dieses Bündnis meint, dass die Tafelbewegung die Armut im Lande verfestigt und als Handlanger eines untätigen Staates die Bedürftigen „ruhig“ stellt. Dass dies nicht so ist, konnte immer wieder überzeugend widerlegt werden, schließlich wird bei der Kritik übersehen, dass wir in den Tafeln nicht nur die Lebensmittel weitergeben, sondern diese dadurch auch vor der Vernichtung bewahren.
Ein Überproduktion wird es nämlich mindestens solange geben, wie wir als Verbraucher zu jeder Tageszeit im Supermarkt gut gefüllte Regale einfordern. Auch auf einer Podiumsdiskussion zu diesem Thema, an der neben anderen Jochen Brühl vom Bundesverband und Prof. Selke als Initiator des Aktionsbündnisses teilgenommen hatten, wurde die segensreiche Tätigkeit von inzwischen über 900 Tafeln in Deutschland (in Schleswig-Holstein und Hamburg sind es 57) hervorgehoben und es wurde die Wichtigkeit unserer Arbeit für weite Teile der Bevölkerung betont. Der Kirchentag: Ja, ein Fest der Begegnungen und des Austauschs mit vielen aufgeschlossenen Mitmenschen, eine gute Gelegenheit, für die Tafelarbeit zu werben.
Frank Hildebrandt