So geballt wie diesmal kam der Weihnachts-Überfluss wohl noch nie über uns. Es begann zunächst ganz normal. Wir freuten uns über die Nikolaustüten der Schulkinder, auf die Spielzeugsammlung von Rotaract im CITTI Park und über Zuwendungen adventlich gestimmter Mitbürger.
So kam am 19. Dezember ein Torge Fehrmann, Laborleiter der Dentaltechnik Thomas Voigt, brachte seinen Kollegen mit und einen schönen Scheck über 500 €. Monika und Thomas Voigt unterstützen seit Jahren jede Weihnachten die Tafeln an den Orten ihrer Niederlassungen: Frau Voigt ist bei der Eutiner Tafel aktiv.
Inzwischen war bei CITTI auch die „Gläserne Box“ geleert worden, es gab den üblichen offiziellen Übergabetermin der Geschenke und anschließend das große Sortieren. Erst auf den Citti-Fluren, dann im Depot. So viele Spielsachen waren nie zuvor gespendet worden! Und alle sollten ja noch vor Weihnachten verteilt werden. Elke und Isolde Kock (genannt „die Kock-twins“) und Barbara Kotte hatten alle Hände voll zu tun. Mitten in dieser Arbeit schickte uns die AWO ca. weitere 10 Säcke voller Spielsachen – man hatte in der Eile zu viel weggeschleppt.
Und dann kam noch eine Mail von Citti-Management: im Dekolager sei ein hochbeladener Rolli vergessen worden. Obwohl die Kieler Tafel … . Natürlich: Die Kieler Tafel nimmt ja so ziemlich alles!
Dazu hatten die Organisatoren – Luise Jakoby für die Ausgabe, Jürgen Wagner im Depot, Olaf Böcking und Ellen Ohlsen im Fahrdienst – alle Hände voll zu tun: Denn Heiligabend fiel auf einen Dienstag. Deshalb gab es am Montag neben Mettenhof, Friedrichsort und Flintbek außerplanmäßig auch noch eine Ausgabe in der Sozialkirche und in Elmschenhagen, und Heiligabend war der TafelLaden geöffnet. Eine Wahnsinnsaufgabe für unsere Depotmitarbeiter!
An freiwilligen Helfern übrigens war weder im Fahrdienst, noch im Depot, noch in den Ausgaben kein Mangel: alle waren gerne bereit, in der Weihnachtszeit mitzuhelfen. Das war großartig!
Weniger großartig war, was uns nach den Feiertagen überrollte: ein Warenstrom, der das Depot bis in den letzten Winkel ausfüllte. Empfindliche Kühlware – weitaus mehr als wir ausgeben konnten.
Auch die Nachbartafeln, mit denen wir immer mal wieder Tauschgeschäfte machen, winkten ab. Überall die gleiche Situation. Als sich die Lage normalisiert hatte, als mit dem Februar die Phase der knappen Ware begann, wurde das Depot dennoch nicht leer. Bis heute (Ende Februar) türmen sich die Schokoladen-Weihnachtsmänner, die Weihnachtspralinen, die Spekulatius und Lebkuchen zu übermannshohen Stapeln. Und so schön es auch ist, wenn man den Kunden süße Leckereien „satt“ geben kann, so muss man sich doch auch als Tafel-Frau fragen, ob dieser Überfluss – den wir ja bei unserem Einkauf mitbezahlen – wirklich notwendig ist.
Barbara Kotte